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Die Faszination des Mondes
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Ausdruck vom 24.03.2024
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Die Alpen und das Alpental

Die Montes Alpes sind ein Gebirgszug im Norden der Vorderseite des Mondes. Sie sind nach den irdischen Alpen benannt.

Der Gebirgszug bildet die nordöstliche Grenze des Mare Imbrium. Dieses Mondmeer, in dem sich nahezu keine auffälligen Formationen befinden, bildet die Westseite der Mondalpen. Dagegen liegt auf der Ostseite ein stärker strukturiertes Hochland mit einer deutlich helleren Albedo. Die Gebirgskette beginnt circa einen Kraterdurchmesser nordwestlich des Cassini-Kraters beim Promontorium Agassiz, erstreckt sich dann über 50 km nach Nordwesten und setzt sich schließlich - streckenweise unterbrochen - bis zum Krater Plato fort. In diesem Abschnitt befindet sich auch das Rinnensystem Rima Plato.

Das nordwestliche Drittel des Gebirges wird durch das Vallis Alpes vom restlichen Gebirge getrennt. Es handelt sich hier um einen bis zu 20 km breiten Graben, der sich aus einer schmalen Schlucht heraus über circa 180 km bis hin zum Mare Frigoris erstreckt. Die Talmitte durchzieht eine schmale Schlucht.

Bei etwa einem Drittel Länge des Gebirgszugs von Südosten her befindet sich der Mont Blanc. Dieser höchste Berg der lunaren Alpen erreicht eine Höhe von 3,6 km über dem Niveau des Mare Imbrium. Im Allgemeinen erreichen die Gipfel in den Mondalpen nur Höhen von 1,8 bis 2,4 km. Auf halbem Wege zwischen Mont Blanc und dem Promontorium Agassiz befindet sich das Promontorium Deville. Südwestlich des Promontoriums Agassiz liegt der isolierte, 2,3 km hohe Mons Piton.

Die höchsten Gipfel der Mondalpen erheben sich 4200 m hoch, die mittlere Höhe der Gipfel beträgt 2400 m. Durch den markanten Krater Plato lässt sich dieses etwa 500 km lange Gebirge leicht identifizieren. Das 130 km lange und 10 km breite Alpental unterteilt den Gebirgszug in zwei unterschiedliche Gebiete. Der westliche Teil der Alpen ist ein ausgedehntes Gebiet mit vielen einzelnen Gebirgsgipfeln, während eine Bergkette den Osten dominiert.

Mehr zur Mondformation mit besten Beobachtungszeiten finden Sie in meiner Mondkarte

Montes Apenninus

Die Montes Apenninus sind das mächtigste Gebirge auf dem Mond. Der Gebirgszug ist ein Teil des teilweisen Kraterwalles um das Becken des Mare Imbrium und befindet sich südlich der ebenso angeordneten Montes Alpes. Er hat eine Länge von rund 600 km und erhebt sich stellenweise über 5000 m.

Der Mond-Apennin wurde von Hevelius nach dem Apennin in Italien benannt. Sein südlicherer Abschnitt wird im Nordwesten vom Mare Imbrium und im Südosten vom Mare Vaporum flankiert. Somit ähnelt die geografische Gliederung der des irdischen Apennins, der vom Adriatischen Meer und vom Tyrrhenischen Meer umgeben ist. Beim Betrachten des Mond-Apennins ist auffällig, dass dieser zahlreiche Einschlagkrater aufweist.

Die Südostküste des Mare Imbrium wird durch die Apenninen markiert. Der Gebirgszug ist 950 km lang und im Schnitt 100 km breit. Der 5500 m hohe Huygens ist der höchste Berg der Apenninen.

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Rupes Recta (Gerades Kliff)

Die Gerade Wand (Rupes Recta) ist eine über 120 km lange Verwerfung, deren Abhang eine Neigung zwischen 30 und 45° hat. Sie ist eine markante Geländestufe auf dem Mond. Sie grenzt das große, leicht gewellte Mare Nubium gegen die glatte Oberfläche einer seiner östlichen Buchten ab und ist im streifenden Licht der Halbmondphasen durch ihren Schattenwurf schon in kleinen Fernrohren deutlich zu sehen.

Ihre Breite beträgt zwischen 1000 und 1500 m, ihre Höhe beträgt etwa 350 m. Auch wenn die Verwerfung selbst im Fernglas unbeobachtbar bleibt, ist ihr Schatten auf dem acht Tage alten Mond als schmale Linie zu erkennen. Ihre Sichtbarkeit hängt stark vom Sonnenstand ab. Wenn die Schattengrenze des Terminators mehr als 20–30° entfernt liegt, d. h. zwei Tage später, verschwindet die Struktur und ist nur mehr in größeren Fernrohren (ab etwa Achtzöller) zu sehen. Nach drei Tagen wird sie praktisch unsichtbar.

Die Länge der Furche wird in der selenografischen Literatur mit 96 bis 130 km angegeben, ihre Höhe mit etwa 250 Meter und ihre Breite mit 2–3 km. Entgegen der Ansicht früherer Mondforscher stellt sie also keinen Steilhang dar, sondern eine Stufe mit knapp 10° Neigung, die allerdings durch ihre sehr gerade Form auffällt.

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Montes Carpatus

Dieses 280 km lange und 60 km breite Bergmassiv befindet sich nördlich des Kraters Copernicus, sodass es leicht zu finden ist. Es enthält viele bis zu 2400 m hohe Gipfel und lange Täler. Nur wenige Krater unterbrechen dieses Gebirge.

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Montes Caucasus

Die Montes Caucasus sind ein schroffer Gebirgszug auf dem Erdmond, zwischen dem Mare Imbrium im Westen und dem Mare Serenitatis im Südosten. Der Durchmesser wird auf 445 km geschätzt. Die Berge sind bis zu 6 km hoch. Die Bezeichnung Montes Caucasus – abgeleitet von Kaukasus – stammt vom deutschen Astronomen Johann Heinrich von Mädler.

Der Kaukasus liegt südlich der Mondalpen und trennt das Mare Imbrium vom Mare Serenitatis. Seine bis zu 5200 m hohen Gipfel sind gut zu erkennen, wenn sie am Terminator stehen.

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Reiner Gamma

Zwischen den Kratern Kepler und Hevelius befindet sich ein 43 × 80 km großes helles Gebiet, dessen Natur noch völlig unklar ist. Sein Anblick bleibt vom Sonnenstand unbeeinflusst und zeigt keinen Schatten, sodass es sich auf der selben Höhe wie die Umgebung befinden muss. Außerdem hat es ein messbares Magnetfeld.

Reiner Gamma ist ein so genannter Swirl, ein Gebiet ungewöhnlicher Helligkeit im Oceanus Procellarum auf dem Mond.In der Nähe des Kraters Reiner, nach dem und dessen Namensgeber Vincentio Reinieri († 1648) es 1935 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) benannt worden ist. Der mittlere Durchmesser der verwirbelten ovalen Struktur beträgt etwa 70 Kilometer. Markantestes Merkmal ist die zu seiner Umgebung, einem Mare, abweichende Albedo.

Frühe Astronomen nahmen inkorrekt an, dass die Struktur ein Krater sei. Giovanni Riccioli benannte diesen Galilaeus, nach Galileo Galilei. Später stellte sich heraus, dass es kein Krater ist, und der Name Galilaei wurde auf einen anderen Krater übertragen.

Mit der Erkenntnis, dass die Struktur keine Senke oder Erhebung im Gelände darstellt und auch auf keinen früheren Lavaausbruch zurückgeht, wurde sie zu einem Rätsel. Nachdem aber ähnliche Unregelmäßigkeiten im Mare Ingenii und Mare Marginis entdeckt wurden, hat man auf diesen neuen Erkenntnissen eine Theorie entwickeln können. Die Anomalien befinden sich fast genau gegenüber der Mittelpunkte der Becken anderer Maria und man vermutet daher, dass sie sich zur gleichen Zeit wie diese Einschlagkrater durch die seismischen Verwerfungen und reflektierten Energien der Einschläge gebildet haben. Problematisch ist allerdings die Tatsache, dass es gegenüber von Reiner Gamma keinen passenden Krater gibt, sowie dass sich die anderen Helligkeitsanomalien nicht genau mittig zu den zugeordneten Maria auf der gegenüberliegenden Seite des Mondes befinden.

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Quellenangabe

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